Das Projekt "Tal der Süntel-Buchen"
Die Höhenzüge Deister und Süntelt im Weserbergland sind deutschlandweit die Regionen mit den meisten Naturstandorten der Süntelbuche (fagus sylvatica var. suentelensis). Erste Beschreibungen dieser einzigartig bizarr- krüppelwüchsigen Mutationsform der „normalen" Rotbuche sind aus dem 19. Jhd bekannt. Ihre Einschätzung als wirtschaftlich untaugliches Krüppelholz hat bis etwa zur Mitte des 20. Jhd zu ihrem fast vollständigen Verschwinden aus den Waldgebieten der Umgebung und dem Landschaftsbild geführt. Danach haben Naturfreunde und Liebhaber der S-B angefangen Restbestände zu schützen, durch Nachzucht zu vermehren und sie damit für nachfolgende Generationen zu erhalten.
Im Tal zwischen Deister und Süntel verläuft die B442. Sie hat Anbindung an die A2 bei Lauenau und gehört in diesem Abschnitt auch zur „Straße der Weserrenaissance"
Eine Kennzeichnung etwa zwischen den beiden Kurorten Bad Nenndorf und
Bad Münder als "Tal der Süntelbuchen" hat vielfältiges Potential für die Ziele des FS-B (s. Profil ), für den Tourismus und damit für die wirtschaftliche Situation beider Kurorte und der Region Deister-Süntel.
Als Ergänzung zu den bedeutenden Standorten in der Kernstadt sind bereits an den wichtigsten Einfahrten zur Stadt Bad Münder einzeln oder in Gruppen stehende S-B an markanten Stellen gepflanzt worden.
Mit der Stadtverwaltung wurde die Realisierung dieses Projektes abgesprochen.
Es gibt die Zusage für weitere Unterstützung: Entlang der neuen Bundestraßentrasse westlich von Eimbeckhausen können auf geeigneten Ausgleichflächen S-B angesiedelt werden. Diese Bäume werden in besonderer Weise das "Tal der Süntelbuchen" charakterisieren.
Die Kurstädte bieten sich als Ausgangspunkte in einem Wege-Leitsystem wegen ihrer üppigen Vorgabe an S-B-Baumbestand in Nachbarschaft mit anderen touristischen Sehenswürdigkeiten an. (Bad Münder: Historische Altstadt, Bad Nenndorf: Kurpark)
Auch in anderen Gemeinden im Leitsystem sind S-B-Pflanzungen in Kombination mit Baudenkmälern attraktiv. In einigen Gemeinden ist dies schon vorgegeben: Eimbeckhausen: S-B / Kirche ; Beber: S-B / Pfarrgarten; Hülsede: S-B / Schloss, Kirche; Lauenau; S-B / Schloss Volkspark; Feggendorf: Naturstandort S-B / Alter Kohlestollen.
Alle Standorte sollen bequem für Wanderer, Radfahrer und Autofahrer erreichbar sein. Hinweisschilder zu den besonderen Bäumen/Baumgruppen sollten in Absprache mit kommunalen Verantwortlichen an den Standorten angebracht werden.
Bei den jeweiligen Erläuterungen am Standort sollte auf das Arboretum am Steinriepen bei Nettelrede hingewiesen werden.
Das Projekt ist bis in nachfolgende Generationen angelegt. S-B zeigen ihre eigentümlich-bizarre Wuchsform eindrucksvoll erst nach ca. 30 Jahren.
HaJo Rothe 17.11.2013